Ich wüsste es eigentlich ganz gerne, dann könnte ich vielleicht was dagegen unternehmen. Aber so bleibt alles immer nur vage und vor allem: alles gerät unter Verdacht, sogar Belangloses. Es ist immer gut zu wissen, wo der Feind steht. Mir bleibt nichts, als dauernd die Waffe im Anschlag zu haben.
(früher hatte ich Angst, dass die Zeit nicht reicht, bis ich es schaffe anzukommen, in dem großen, richtigen Leben, von dem man immer träumt, dass es endlich anfängt. Aber ich bin schon* mittendrin. Ganz mittendrin. Jetzt ist die Angst weg.)
*das war ich auch vorher schon, aber ich hab es nicht kapiert
Derzeit in einem Zimmer mit großem Wellenglaseinsatz* in der einen Türe (davor ein dunkler Flur mit Türe zum Keller**) und einer mit einer dünnen Holzplatte zugeschraubten zweiten Türe*** nächtigend, träumte mir vorhin von Ihnen, liebe Anousch: Wir beide in einem sonst leeren Flugzeug, über Bergen. Das Flugzeug innen mit moosgrünem Velourteppich ausgelegt. Vor uns erscheint in einer Innenwand eine Türe, wo vorher keine war, und von der anderen Seite blickt ein Mädchen in weißem Kleid zu uns her, worauf die Türe wieder verschwindet. 'Uups, das wird sicher ein Alptraum!', taucht etwas bang der Gedanke in mir auf und mir graust's schon vor dem Grausen. Ich taste an der Wand nach der verschwundenen Türe. Blick auf die kunstgrünen Sitzreihen des Flugzeugs, aber - 'Ja meine Güte, was ist denn das für ein Billig-Grusel hier wie im schlechten Hotel?', denke ich mir. 'Damit geben wir uns doch wohl nicht ab!' - worauf ich erwache und mich frisch ausgeruht zum Bloggen begebe, einen Kommentar von Anousch vorfindend. Draußen singen die Vögel.
Verrückt, wenn auch verblüffend, dass es kein Zeppelin war. Wiederum verblüffend, dass es in meinem Büchlein, das zu vollenden ich noch vor Jahresfrist gedenke, auch vor Kellern, Türen, verschwunden Mädchen und Grausen wimmelt.
Aber wir wussten ja schon immer um die Koinzidenz von Blog, Schrift, Traum und Kommentar.